10. Spieltag 2021/22


 

13.03.2022

Sieben Minuten mit Ewigkeit

FC Forstern
1 : 2
FC Würzburger Kickers

Spielbericht

Nach der weniger erfolgreichen Hinrundepartie sind die Kickersfrauen beim FC Forstern mit dem Ziel der Wiedergutmachung angetreten und haben sich dabei auch von einer legendär langen Nachspielzeit nicht von ihrem Ziel abbringen lassen. Am Ende bringt das späte und gleichzeitig verdiente 1:2 die geglückte Revanche für die Elf von Gregor Opfermann.

 

Es sind diese Spiele, deren Verlauf kaum jemand versteht und bei denen am Ende dennoch die entscheidende Statistik jenes der geschossenen bzw. kassierten Tore ist. Und nachdem den Kickers-Frauen im Hinspiel genau ein solches Phänomen widerfahren war und der Dreier nach Forstern mitgegeben werden musste, durfte und sollte sich diese Geschichte nicht wiederholen. Beide Teams gingen verletzungs- bzw. coronageschwächt in die Rückrunden-Revanche, dieses Mal jedoch mit dem aus Kickers-Sicht richtigen Torverhältnis.

 

Schon im ersten Durchgang zog sich das Spiel, und zwar immer in eine Richtung auf das Tor der Gastgeberinnen. Die Kickers-Frauen sicherten sich zahlreiche Chancen, ohne dass dabei das berühmte Zählbare heraussprang. Was aber in der Statistik vebucht wurde, war die gelbe Karte für die Abwehrchefin der Kickers-Frauen, die in der 32. Minute ihren Anteil daran hatte, mit einem torlosen Remis in die Kabine zu gehen. Nach Großchancen unter anderem von Laura Gerst hätte eine 2:0-Führung keine allzugroßen Märchen erzählt.

 

Damit die Wahrheit wieder zurück auf den Platz findet, haben sich die Gäste direkt nach Wiederanpfiff der gegnerischen Hälfte bemächtigt, eine Ecke heraus- und auf den Fuß von Meike Bohn geschlagen, die in der 47. Minute den spätestens dann verdienten Führungstreffer einschob. Auch ein Abpraller aus ca. neun Metern wird nach gängigem Reglement als Tor gewertet. Im weiteren Verlauf kamen außer eher langen Bällen in die Spitze keine Antworten der Gastgeberinnen auf das Einbahnstraßen-Gekicke der Opfermann-Schützlinge. "Bis zum Ausgleich hätten wir schon gut und gerne mit drei Treffern führen können, und dieses Quentchen Glück im Abschluss erarbeiten wir uns auch noch", beschrieb Opfermann die Spielsituationen bis zur 76. Minute.

 

Da kamen die Frauen vom FC Forstern mit eben jenem langen Ball in die Spitze, der ihnen im Hinspiel zwei Treffer eingebracht hatte. Da aber mit Merle Dierks eine weitere etatmäßige Stürmerin zur Verfügung und ab der 63. Minute auf dem Platz stand, war ausreichend Joker-Antwort formuliert. Die Eingewechselte erfüllte schließlich auch Ihren Auftrag und traf nach einem Freistoß ausreichend freistehend zum 1:2-Siegtreffer. Damit wäre dann im Grunde auch das Spiel hinreichend beschrieben, wenn die Unparteiische nicht noch mehr in die Statistik eintragen wollte. Sieben Minuten Nachspielzeit als Hommage an gepflegte englische Premier League-Tradition ließen zwar nicht zwingend auf dem Platz, doch aber im Nervenkostüm des Headcoaches aufkommen. 

 

"Schiedsrichter haben ja bei unseren Partien immer einen besonderen Humor und genehmigen gern entweder irreguläre späte Tore gegen uns oder erkennen unsere Treffer um die 90. Minute mal nicht an, von daher waren diese sieben Minuten schon eine Nervenprobe", so Gregor Opfermann, der vergangene Woche auf dem Platz und immer wieder auf dem Video ein zweifelhaftes Gegentor im Spiel gegen Frauenbiburg ertragen musste. "Die Antwort des Teams war heute überragend, sie haben sich mit Kopf und Fuß in die Rückrunde gekämpft."

 

In der kommenden Woche erwarten die Kickers-Frauen die Nachbarinnen vom TSV Crailsheim. In der Hinrundenpartie gelang auswärts der Dreier gegen die vom Abstieg bedrohten Württembergerinnen, im Rückrundenspiel soll sich das vor heimischer Kulisse im Soccergirl-Sportpark Heuchelhof wiederholen.

 

Foto: Paul Zottmann

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